Ein Streifzug durchs Saarlandstraßenviertel

Gastbeitrag von Alexandra Kryaneva

Die schönste Ecke der Stadt ist für mich das Saarlandstraßenviertel. Hier wohnen wir, seitdem wir 2013 nach Dortmund umgezogen sind. Denn die Vorteile liegen einfach auf der Hand: Das Viertel liegt so nah an der Innenstadt, dass wir ganz einfach zu Fuß laufen oder mit dem Rad fahren können. Gleichzeitig ist es dort aber sehr entspannt und es weht ein bisschen ein Kleinstadt-Gefühl durch die Straßen.

Was mir besonders gut gefällt: Vor allem der südliche Teil des Viertels hin zu B1 und der Westfalenpark sind sehr grün. Oder weiß-rosa, wenn im Frühling in vielen Straßen die Kirschbäume blühen.

Auch in der Winterzeit ist es hier sehr schön, wenn die Lichter warm aus den Fenstern der Altbauten scheinen. Und es gibt erstklassige Möglichkeiten, um kleine und ausgefallene Geschenke zu besorgen.

Das Saarlandstraßenviertel ist zwar mittlerweile hip – aber zum Glück noch nicht extrem hip. Hier gibt es noch urige Kneipen, in denen eingeschworene BVB-Fans die Spiele der Schwarz-Gelben verfolgen. Und traditionelle kleine Buden, an denen sich meine Kinder immer wieder gerne mit Süßigkeiten eindecken. So trifft Ruhrpott-Charme auf Lebensqualität. Denn die schönen kleinen Läden und gemütlichen Cafés, Imbisse und Restaurants sorgen ebenfalls für eine angenehme, moderne Atmosphäre.

Ich bin super gerne mit meinem Fahrrad unterwegs. Doch manchmal stelle ich es einfach kurzer Hand ab und laufe die Straßen entlang, denn dann kann ich dieses Flair noch besser einatmen und genießen. Meine Route mit meinen Lieblingsecken möchte ich gerne mit euch teilen – hier kommt mein persönlicher Streifzug durchs Saarlandstraßenviertel:

Startpunkt ist die Bahn-Haltestelle Stadthaus. Hier könnt ihr direkt einen kleinen kulinarischen Ausflug machen und euch bei Neues Schwarz – mittlerweile eigentlich stadtbekannt für hervorragenden Kaffee – und Dolci Moment – ein authentischer italienischer Spezialitäten-Laden mit den besten Cornetti in Dortmund – mit allem eindecken, um euch für die folgende Tour zu stärken.

Wenn ihr mit den Kids unterwegs seid, bietet sich ein Abstecher ins Stadewäldchen an. Während ihr auf einer der Bänke an euren Leckereien nascht, kann sich der Nachwuchs auf dem schönen, neu gestalteten Spielplatz austoben. In dieser grünen Oase vergesse ich ganz schnell, wie nah die City eigentlich ist. Von hier aus könnt ihr ganz gemütlich zwischen Bäumen und Wiesen bis zum Westfalenpark spazieren. Auch fürs Joggen ist das eine tolle Strecke, denn bis auf die B1 per Fußgängerbrücke müsstet ihr bis zum Westfalenpark tatsächlich nur eine Straße überqueren.

Mit Kindern bietet sich im Herbst ein Abstecher in die Eintrachtstraße an: Unter den zahlreichen Bäumen gehe ich mit meiner Familie gerne Nüsse sammeln und wir sagen den Eichhörnchen Guten Tag!

 

Meine Tour geht weiter auf der Landgrafenstraße nach Westen bis zur Kreuzung Am Knappenberg, denn die mag ich besonders gerne. Hier findet ihr einen ganz typischen Eck-Kiosk und den alten Laden eines Schuhmachermeisters – und sowas liebe ich einfach.

Wenn wir die Landgrafenstraße dann weiter Richtung Westen gehen, kommen wir an der Zentrale der DOGEWO21 vorbei und überqueren die Ruhrallee (B54). In Richtung Hohe Straße liegen nun ein paar empfehlenswerte Imbisse, Lokale und Restaurants auf dem Weg. Eine der Kreuzungen ist wirklich prominent besetzt, denn hier findet ihr das türkische Restaurant Bosporus und das italienische Bistecca sowie die legendäre Pizzeria D’Angelo 2 und das relativ neue Tapa, in dem es super leckere kleine Gerichte aus allen Ecken der Welt gibt.

Einen Block weiter Richtung B1 an der Ecke Plauener Straße und Markgrafenstraße steht ein wunderbares Haus, das komplett zugewachsen ist. Sehr schön! Hier gibt es übrigens einen weiteren großen Spielplatz mit Schaukeln, Rutschen, Hängebrücken und Tischtennisplatten, auf dem wir auch oft sind.

Wieder zurück auf der Landgrafenstraße erwartet uns dann in Richtung Hohe Straße eine Dortmunder Institution: das Briefkästchen. Hier hängen viele BVB-Schals der vergangenen Jahrzehnte an den Wänden, es gibt Stößchen und die Würfelbecher klappern beim Schocken. Auf jeden Fall einen Besuch wert! Gegenüber steht zudem ein alter Bunker, den ihr euch mit Termin anschauen könnt.

Für alle, die gerne asiastisch essen, ist der Tain Kim Heng Supermarkt an der Hohen Straße zu empfehlen – einer der besten und größten Asia-Läden in Dortmund. Hier kaufe ich oft ein, zum Beispiel Saucen, Koriander oder was ich sonst noch für ein Curry oder Ähnliches brauche.

Fast an der Ecke Hohe Straße und Saarlandstraße steht dann etwas für Kultur-Interessierte: Ein alter Zigaretten- ist in einen Kunst-Automaten umgewandelt worden – witzig!

Hier beginnt nun die Saarlandstraße, die dem Viertel seinen Namen gegeben hat. Ich mag diese Straße sehr gerne, denn hier ist viel Leben und ich spaziere gerne an den Geschäften entlang: Im Pur – Loses und Feines könnt ihr unverpackte Lebensmittel wie Nudeln, Nüsse und Gewürze sowie vieles mehr kaufen. Bei Ayman essen wir gerne Libanesisch. Im Sommer stehen auch Tische draußen – das kann ich empfehlen, um das Treiben im Viertel zu beobachten.

Die Bude 116.5 hat mittlerweile einen richtigen Biergarten, der neben Craft Bier auch eine nette Atmosphäre bietet. Wenn wir nur eine kleine Runde drehen möchten, landen wir immer wieder hier. Auch im Winter ist es ganz nett, wenn wir uns vom Glühwein wärmen lassen.

Für Geschenke – vor allem zur Weihnachtszeit – kann ich zwei Läden empfehlen: Im Odds and Sods könnt ihr zwischen Second-Hand-Möbeln, Lampen und anderen Antiquitäten stöbern. Hier bin ich super gerne, wenn ich auf der Suche nach etwas Einzigartigem bin. Vergangenes Jahr habe ich hier ein Nikolaus-Räuchermännchen gefunden – und die Kids waren super begeistert. Die zweite Empfehlung ist das Schischi, das schöne Einrichtungsideen und Accessoires im Sortiment hat.

Bei Blumenkorb kaufe ich ab und zu frische Blumen, aber sie haben auch schöne Weihnachtskränze. Das Café Lotte ist super für eine Pause bei Kaffee und Kuchen. Mit einem Kinderwagen wird es in dem kleinen Ladenlokal zwar etwas eng, aber dafür gibt es im Sommer auch draußen Plätze.

Auf der Saarlandstraße machen immer wieder neue Läden auf. Das Vrüh zum Beispiel bietet bis abends (veganes) Frühstück und ist ganz neu – das muss ich noch testen. Fleischiger ist es beim Grill 69, wo es richtig gute Burger gibt. Hier mache ich manchmal Mittagspause, wenn ich von zu Hause aus arbeite.

Im Kult-Laden Schischi findet man viele dekorative Artikel und hochwertiges Porzellan, vor allem in der Weihnachtszeit gibt es hier viel zu sehen. Im Einrichtungsladen Wohnsitz gibt es zudem Weihnachtssterne in jeder Form und Farbe, von denen wir auch einen zuhause haben. Und dann sind wir auch schon wieder fast an der Haltestelle Stadthaus und unsere kleine Tour ist am Ausgangspunkt angekommen.

Wer neben dem Shoppen und Einkehren gerne mehr spazieren möchte, dem bietet das Saarlandstraßenviertel mit seinen schönen Altbau-Häusern zahlreiche Möglichkeiten: Ich mag besonders die Sonnenstraße, die Dresdener Straße und die Plauener Straße – vor allem im Frühling, wenn dort die Bäume so toll weiß blühen.


Autorin

Alexandra Kryaneva

Bloggerin aus und über Dortmund sowie darüber hinaus


Blog: www.ichwohnehier.com


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