Tolle Fahrradtouren in Dortmund, die sich für eine Tagestour eignen

Gastbeitrag von Alexandra Kryaneva

Zugegeben: Dortmund ist nicht das Kopenhagen Westfalens und in der Innenstadt stehen Fahrradfahrer*innen immer mal wieder vor Herausforderungen. Aber es gibt ganz tolle Strecken, die sich für einen ausgedehnten Trip oder sogar für eine Tagestour eignen – je nach Ihrem Fitness-Stand und ob Sie mit der gesamten Familie unterwegs sind.

Hier kommen 3 Touren, die einen schönen Ausflug versprechen und durch die Sie einige Vororte von ihrer besten Seite erleben können. Alle Routen starten in der Dortmunder Innenstadt. Falls Sie also kein eigenes Fahrrad haben sollten, können Sie ganz einfach eins der Leihräder nehmen, die an vielen Stellen in der City zur Verfügung stehen.

Tour 1: Durch Hombruch

Dortmund hat ganz viele Facetten, davon kann sich bei dieser Tour jede*r selbst überzeugen: Die urbane Innenstadt, architektonische Hingucker, ausgedehnte Felder und Wälder, Landidylle, schnuckelige Vororte und viele weitere Höhepunkte lassen sich entlang dieser Strecke entdecken und genießen. Im April und Mai ist sie besonders schön, wenn der Raps blüht und die Vögel zwitschern. Für die rund 25 Kilometer durch den Südwesten von Dortmund mit den Ortsteilen Barop, Oespel, Stockum, Salingen, Persebeck, Löttringhausen, Hombruch und Brünninghausen brauchen Sie bei ruhigem Tempo und mit Pausen etwa 3 Stunden.

Von der City aus geht es vorbei an Kreuzviertel, Westfalenhalle, Messe und Westfalenstadion über den Campus der TU Dortmund mit seiner besonderen Architektur zum Dorneywald, der sich ideal für die erste Pause anbietet. Anschließend fahren Sie am Gestüt Salingen vorbei, einem alten westfälischen Pferdehof, sowie dem Naturfreibad Froschloch, in dem Sie sich in idyllischer Atmosphäre abkühlen können.

Die Hombrucher Innenstadt mit ihren Cafés, Eisdielen und kleinen Lädchen ist unbedingt einen Spaziergang wert. Um sich zu stärken bietet sich zum Beispiel das indische und nepalesische Restaurant FUL Kitchen an – sehr lecker!

Zurück zur City führt der Weg dann am Schultenhof vorbei – ein Öko-Bauernhof, auf dem auch Menschen mit Behinderung arbeiten. Hier gibt es ein Café und einen Hofladen, in dem Sie frische und selbst hergestellte Produkte kaufen können. Zudem können Sie Schweine, Pferde, Ziegen und Schafe beobachten. Letzter Stopp ist die Bolmke: In diesem Naturschutzgebiet lässt sich glatt vergessen, dass wir uns in einer Großstadt befinden, bevor uns dann das U auf der Westfalenhalle oder die gelben Pylone des Stadions wieder begrüßen.

Viele weitere Infos – besonders für Familien – zu netten Orten längs dieser groben Strecke finden Sie hier.

Tour 2: Zum Lanstroper Ei

Stadt und Natur – nur selten liegt das so nah beieinander wie in Dortmund. Eben noch an Orten, wo das Leben pulsiert, sind wir ganz schnell im Grünen und können dort die Seele baumeln lassen. Diese Tour ist etwa 35 Kilometer lang und führt uns in den Dortmunder Nordosten – vorbei am Borsigplatz und den Vororten Scharnhorst, Grevel, Lanstrop und Kurl.

Es gibt zwei urbane Highlights entlang dieser Strecke, die für verschiedene Epochen stehen: An der Weißenburger Straße, die von der Innenstadt Richtung Nordosten führt, können Sie entlang der Streetart Mauer-Galerie viele beeindruckende Graffiti bestaunen. Der Borsigplatz mit seinen schönen Altbauten erinnert dann sowohl an die Zeiten, als Dortmund noch für harte Arbeit stand und in der Westfalenhütte 25.000 Hoeschianer malocht haben, als auch an die Gründung von Borussia Dortmund 1909 sowie die zahlreichen Titel, die die Mannschaft bei den großen Autocorsos hier mit den Fans gefeiert hat.

Sobald wir die Innenstadt verlassen, wird es sehr grün – teilweise ländlich. Der Wald rund um den Bach "Alte Körne" ist ein Naturschutzgebiet mit vielen Teichen, einem Naturlehrpfad und natürlich vielen Tieren. Selbst Schafe weiden manchmal hier in der Nähe. Ein Besuch auf Hof Mertin in Grevel lohnt sich zudem sehr. Hier gibt es erntefrische Produkte wie Äpfel, Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Bohnen, Mais und Marmelade. Neben dem Hofladen können Sie sich auch selbst etwas pflücken oder am Automaten ziehen, der 24 Stunden lang auf hat. Weitere Orte in Dortmund und Umgebung, an denen Sie selbst ernten können, findet Sie hier.

Mit Blick auf die markante Landmarke Lanstroper Ei – ein alter Wasserturm – geht es zum Naturschutzgebiet rund um den Lanstroper See. Mit etwas Glück können Sie dort eine Ringelnatter, einen Pirol oder Habicht entdecken. Ganz in der Nähe befindet sich das Haus Wenge. Dieser Adelssitz hat seine Wurzeln im 13. Jahrhundert und verfügt über einen schönen Park, in dem Sie wunderbar entspannen können.

Um sich zu stärken, bieten sich unterwegs zwei Gastronomien an: Das gemütliche Restaurant & Café Mowwe wird von der gleichnamigen Familie auf einem Bauernhof in Lanstrop betrieben und eignet sich super für ein Mittagessen. Einen Steinwurf weiter in Kurl gibt es einen original englischen Tearoom – Victoria's Cottage Café. Hier können Sie z.B. Scones mit Clotted Cream, Sausage Rolls oder Onion Pie genießen. Authentisch und total nett!

 

Tour 3: Der Aplerbecker Wald

Diese Tour zeigt uns ein bisschen Stadt- und Industrie-Geschichte und führt ins Grüne. Neben architektonisch herausragenden und modernen Gebäuden sehen wir auch Fachwerkhäuser und ein Wasserschloss. Die Strecke ist angenehm zu fahren, führt u.a. an der Emscher und an Weiden mit Pferden entlang, bietet tolle Panorama-Ausblicke sowie Stopps um einzukehren oder sich etwas anzuschauen – und misst grob etwa 25 Kilometer.

Von der City aus geht es Richtung Süden zum Westfalenpark mit seinem markanten Wahrzeichen: dem weithin sichtbaren Florianturm. Zwischen Park und Phoenix See gibt es die Ruine eines alten Viadukts zu bestaunen. In Kombination mit dem großen Wasserbecken darunter ist es ein super Foto-Motiv! Am See angekommen können wir erahnen, wie riesig das alte Stahlwerk war, das hier einst gestanden hat – fast wie ein eigener Stadtteil. Heute tummeln sich zahlreiche Spaziergänger und Jogger entlang der neu gebauten Häuser und Villen und genießen die Naherholung am See.

Den Größenvergleich verliert der Ententeich in der Aplerbecker Mark natürlich klar. Dafür gibt es dort ein anderes Highlight: Haben Sie gewusst, dass hier die geografische Mitte von NRW liegt? Wer mit Kindern unterwegs ist, kann super eine Pause auf dem Spielplatz Werrastraße / Witthausstraße einlegen. Ganz in der Nähe gibt es leckeres handgemachtes Eis im "Eislädchen & Manufaktur". Tolle Tipps zu Eisdielen in Dortmund finden Sie auch hier. Im Aplerbecker Wald können Sie dann eine schöne Runde drehen und die Natur genießen – am beeindruckendsten ist es im Herbst.

Auf dem Rückweg sollten Sie sich unbedingt den Ortskern von Aplerbeck anschauen. Hier gibt es noch ganz viele Fachwerkhäuser und auch das Wasserschloss Haus Rodenberg ist einen Besuch wert – im Sommer können Sie sich in den Biergarten setzen. Für weitere kulinarische Zwischenstopps bieten sich auch die "Frittenküche" und "Der Isländer" am Phoenix See an, die "Burger Bude" in Aplerbeck mit ihren leckeren Hamburgern sowie das "Schürener Backparadies" mit leckeren Gebäck-Teilchen, wobei besonders die Rosinenbrötchen zu empfehlen sind.


Autorin

Alexandra Kryaneva

Bloggerin aus und über Dortmund sowie darüber hinaus


Blog: www.ichwohnehier.com